0026 – Mindset – Wo fängt die Reise an? mit Leon Fleischmann

Mitarbeitergewinnung - Episode 1 vom Mindset zur Analyse in deinem Unternehmen.

Das erforderliche Mindset in der Mitarbeitergewinnung im Handwerk

In dieser Folge zu Gast: Leon Fleischmann, Geschäftsführer und der Co-Gründer von mehrmacher GmbH.

Leons Vita führte ihn von der Schule in das BWL-Studium. Mit seiner Selbstständigkeit und seiner Firma Mehrmacher hat er seine Leidenschaft für das Handwerk wiederentdeckt. Leon teilt seine Erfahrungen und erläutert, wie Mehrmacher nicht nur bei der Mitarbeitergewinnung für Handwerksbetriebe hilft, sondern auch bei der Suche nach Auszubildenden. Wir sprechen über die Bedeutung der Mitarbeitergewinnung im Handwerk 2023, den zugehörigen Aufgaben und wie diese richtig zu kommunizieren sind. Junge Menschen müssen für diese Handwerksberufe begeistert werden.

Wir hören aus den Handwerksbetrieben folgendes:

Ja, ich habe da irgendwie gerade keine Zeit zu, weil ich bin ja so beschäftigt. Und das ist eigentlich so der Einstieg oder die Manifestierung von, dann wird sich wahrscheinlich auch nichts ändern. Und deswegen ist das eigentlich so für mich immer so der erste Punkt, wo eigentlich die Reise anfängt.“

Leon Fleischmann, mehrmacher GmbH

Leon und ich haben uns auf verschiedenen Veranstaltungen des Handwerks kennengelernt, wie dem #LustaufHandwerk Event 2021 in Berlin und dem Handwerkscamp von Roland Riethmüller vom Bundesverband Digitales Bauwesen.

Wir sprechen immer wieder über die Herausforderungen und Möglichkeiten der Handwerker. Gemeinsam haben wir beschlossen, euch, den Zuhörenden und Zuschauenden dieser Episode konkrete Tipps und eine Anleitung zu erzählen, um in der Welt des Handwerks in der Mitarbeitergewinnung erfolgreich zu sein.

In dieser 1. Episode von insgesamt 5 Episoden, geht es darum, wo die Reise als Handwerksunternehmer beginnt. Leon und ich diskutieren die wichtigsten ersten Schritte und betonen die Bedeutung, sich Zeit zu nehmen und sich bewusst zu werden, was man für sein Unternehmen eigentlich möchte.

Wir möchten dich ermutigen, den Kreislauf von mangelnder Zeit und fehlenden Ressourcen zu durchbrechen und konkrete Maßnahmen zur Mitarbeitergewinnung zu ergreifen.

Bleib also dran, denn in den kommenden Episoden werden wir weitere Tipps und Strategien präsentieren, die du für deine persönliche Mitarbeitergewinnung anwenden kannst.

Viel Spaß beim Zuhören!

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Learnings:

Lass uns nun einen Blick auf die 5 entscheidenden Erkenntnisse werfen, die in der heutigen Episode „Mindset – Wo fängt die Reise an?“ besprochen werden:

1. Warum ist es wichtig, sich als Handwerksunternehmer Zeit für Einstellungen und Mitarbeitergewinnung zu nehmen?

2. Welche Bedeutung hat es, sich bewusst zu werden, welche Art von Mitarbeitenden man für sein Unternehmen sucht und wie man das Team dazu motiviert, sich einzubringen.

3. Wie kann man den Kreislauf von Zeitmangel und fehlender Mitarbeitergewinnung durchbrechen?

4. Welche Rolle spielt die Terminvereinbarung bei der Überwindung von Zeitmangel?

5. Zurück zu Stift und Papier und ein wenig Zeit.

Lies hier das Transkript zur Episode

Sebastian Bourne [00:00:00]:

Willkommen zu einem neuen Podcast bei WirliebenHandwerk.digital. Mein Name ist Sebastian, ich bin der Host hier. Ich habe heute zu Gast Leon. Leon ist 26, hat BWL studiert, der Klassiker am Ende des Tages. Nichtsdestotrotz ist er seit zwei Jahren selbstständig, Co-Gründer und mittlerweile auch geschäftsführender Gründer, entsprechend bei der Firma Mehrmacher. Mehrmacher ist eine Jobplattform fürs Handwerk, die aber auch nicht nur das Mitarbeiter-Onboarding, das Mitarbeiter-Suchen speziell im Auge hat, sondern die den Handwerksbetrieben und Handwerksunternehmen konkret auch an die Hand geht, Azubis zu finden. Denn das ist ja auch nochmal eine komplexere Disziplin, junge Leute zu begeistern. Ja, Leon, willkommen hier im Podcast.

Sebastian Bourne [00:00:41]:

Danke, dass du Zeit hast. Du hast gesagt, du bist jetzt fünf Jahre selbstständig im Vorgespräch, zwei Jahre jetzt Mehrmacher. Wie kam es dazu?

Leon Fleischmann [00:00:50]:

Also erstmal vielen Dank für die kurze Vorstellung. Ja, wie kam es dazu? Im Endeffekt habe ich so genau den Weg gemacht, den ich jetzt anderen Leuten im Endeffekt so ein bisschen in Anführungszeichen ausreden will. Ich war nämlich eigentlich immer auch schon relativ handwerklich affin, habe aber, wie du schon gesagt hast, eigentlich den ganz anderen Weg gemacht und nach der Realschule nicht die Ausbildung, sondern halt dann voraus studiert und so weiter. Sagen wir mal, das ist den klassischen Weg, wie er oft im Moment vorgelebt wird. Aber in der Zeit der Selbstständigkeit immer viel mit Handwerksbetrieben auch zusammengearbeitet habe und eigentlich gemerkt habe, die Faszination in den ganzen verschiedenen Bereichen ist da so groß, die wird aber halt eben gar nicht so dargestellt. Und das ist eigentlich auch so oft der Grund gewesen, weshalb so viele Leute diese Berufe gar nicht so auf dem Schirm hatten. Und dann habe ich mich mit zwei Leuten bzw. mit mehreren Leuten zusammen getan vor zwei Jahren, weil wir die Thematik der Mitarbeitergewinnung eigentlich aufmerksam geworden sind.

Leon Fleischmann [00:02:00]:

Das ist der Hagen und die Konstanze, die auch noch mit Geschäftsführer sind. Und da sind wir dann auf die Idee gekommen, beziehungsweise haben das Problem auch gesehen aus verschiedenen Perspektiven. Warum gibt es da eigentlich nicht eine Plattform, die sowas gut darstellt, auch die Vorteile vom Handwerk gut kommuniziert und damit schafft es sowohl halt die Leute, die ins Handwerk gehen wollen, einen richtig guten Arbeitsplatz bekommen und gleichzeitig die Betriebe, die eigentlich super guter Arbeitgeber sind, eben auch dementsprechend dargestellt und kommuniziert werden. Und somit dann insgesamt halt auch die Arbeit im Handwerk besser wird langfristig. Das ist halt die Motivation und der Grund, weshalb wir das jetzt seit zwei Jahren schon machen.

Sebastian Bourne [00:02:42]:

Sehr schön. Wir haben uns ja kennengelernt auf dem Event von Kristijan Cacic, vom @Insta_llateur, der ein oder andere der Instagram hat, kennt den guten Mann, Sanitärfachmann aus Berlin. #LustaufHandwerk Party in 2021, das war schon ein richtig cooles Event. Dann waren wir noch beim Roland Riedmüller von BD Bau und haben uns dort entsprechend über ein Barcamp auch noch weiter zu dem Thema ausgetauscht, alles was mit dem Handwerk zu tun hatte. Und so sind wir halt das erste Mal in Kontakt gekommen und deswegen finde ich das toll, dass du dir heute ja die Zeit nimmst. Du hast gerade angefangen, deine Reise dementsprechend. Lass uns doch mal versuchen, das Thema im Endeffekt jetzt konkret auch hier fürs Handwerk mal in Dinge in die Hand zu nehmen, so wie es jetzt bei mir in der Regel üblich ist, dass wir versuchen, den Zuhörenden, Zuschauenden ein Stück weit auch eine Art kleine Mini-Guideline an die Hand zu geben oder irgendwie was an die Hand zu geben, was man jetzt hier hören und sehen kann, wie die selber für sich sagen, wo stehe ich, was mache ich, was könnte ich. Dafür haben wir jetzt im Endeffekt vorgeplant, aktuell fünf kleine kurze Episoden für euch hier zu erstellen.

Sebastian Bourne [00:03:41]:

Heute die Erste. Deswegen, wir fangen heute an am Anfang. Wo fängt die Reise an? Das heißt, ich bin jetzt ein Handwerksunternehmer und habe, keine Ahnung, zwei, drei, fünf Mitarbeiter oder möchte vielleicht gerade meinen ersten Azubi einstellen oder ist ja völlig egal. Aber ich möchte. So, und Hire-and-Fire bringt natürlich nichts. Das heißt, ich könnte natürlich jetzt sagen, komm, ich habe ja gehört und mache so einen Selbstkurs bei irgendeiner Lernplattform und schmeißt 1000 Euro in Facebook-Ads und freue mich dann, dass ich wahrscheinlich nicht eine Bewerbung kriege, wenn ich Glück habe.

Leon Fleischmann [00:04:10]:

Ja, also das ist, glaube ich, ganz, ganz wichtig. Auch Hire-and-Fire hast du schon gesagt, das ist bei vielen einfach gar nicht mehr möglich, weil schon gar keine Nachfrage bzw. gar keine Bewerbungen hereinkommen. Wichtig ist wirklich, wie du schon sagst, wo fängt die Reise an. Und was halt immer wieder dasselbe Muster ist, was wir bei unseren gerade auch, gerade mal ein bisschen kleineren Betrieben meistens vorfinden, dass die Antwort kommt, weil wer kümmert sich, die Einstellung, das ist meistens auch der Inhaber, der Geschäftsführer. Ja, ich habe da irgendwie gerade keine Zeit zu, weil ich bin ja so beschäftigt. Und das ist eigentlich so der Einstieg oder die Manifestierung von, dann wird sich wahrscheinlich auch nichts ändern. Und deswegen ist das eigentlich so für mich immer so der erste Punkt, wo eigentlich die Reise anfängt.

Leon Fleischmann [00:05:02]:

Nun musste ich eine gewisse Zeit dafür nehmen, um das Problem, dass man keine geeigneten Mitarbeiter bekommt, beziehungsweise wenn man welche bekommt, vielleicht, dass nicht die sind, die man vielleicht auch sucht, sich wirklich erstmal hinhockt und sagt, okay, was will ich eigentlich? Und wenn man das erstmal definiert hat so ein bisschen, oder man muss gar nicht sofort in die Definitionen, sondern sich erstmal bewusst machen, ich muss mir dafür Zeit nehmen. Und wenn das halt nicht der Fall ist oder wenn man sagt, dafür habe ich jetzt keine Zeit, dann ist eigentlich das Problem noch nicht so groß.

Sebastian Bourne [00:05:41]:

Das ist immer jetzt eine Frage, Henne / Ei Problem, oder? Ich meine, ist das Problem so groß oder habe ich keine Zeit? Ich glaube, das können wir hier, glaube ich, die nächsten zwei Wochen noch diskutieren. Aber natürlich gebe ich dir recht. Ich meine, wir haben es ja auch bei unseren Kunden entsprechend an der Stelle. Wir hören auch immer wieder, wir haben keine Zeit, Software zu kaufen, wir haben keine Zeit, uns neue Mitarbeiter zu kümmern. Wir haben keine Zeit, hier nochmal Hardware auszutauschen, auch wenn da noch Windows XP drauf ist. Und das ist eigentlich jetzt keine Raketenwissenschaft, ist da mal entweder zu sagen, man kauft halt mal ein neues Endgerät und neuen Rechner oder auch nicht. Oder man fragt halt einfach Leute, die sich damit auskennen. Und dafür sind wir natürlich hier da und versuchen den Unternehmern natürlich so bestmöglich nach unserem Wissen und Gewissen unter die Arme zu greifen, mit unserem Schwarmwissen dessen, dass man natürlich wie bei euch auch jetzt sogar drei Gründer hat, natürlich mit all deren zusammengehörendem Wissen natürlich da zu unterstützen.

Sebastian Bourne [00:06:29]:

Heißt, ich mache mir jetzt bewusst, ich habe keine Zeit, wie durchbreche ich denn jetzt mal so einen Kreislauf am Ende des Tages? Ich meine, ich kann mich sicherlich zu Hause mit der Familie hinsetzen oder mit einem mir verantwortungsbewussten Mitarbeiter in meinem Unternehmen und sage, ey, lass uns das doch mal machen. Termin vereinbaren, den Kalender reinschreiben und dann habe ich ja trotzdem keine Zeit.

Leon Fleischmann [00:06:48]:

Ja, also wichtig ist erstmal, es kann der erste Einstieg sein, einfach mal zu sagen, okay, wir setzen uns da jetzt einen Termin rein. Das ist einfach mal so eine gewisse Verpflichtung und es ist, glaube ich, auch gar nicht schlecht, den Termin mit einer anderen Person noch zu machen, weil man selbst, wenn es dann wieder auf Kante genäht ist, man einen selbst eingestellten Termin am leichtesten wieder verschiebt oder sagt, ach, mache ich am Wochenende und dann doch nicht und so weiter. Man kennt das Muster. Wichtig ist, wirklich einen Einstieg zu haben und nicht nur zu sagen, man hockt sich hin und denkt sich, alles ist blöd, man muss sich mal einen Überblick verschaffen. So, was ist für mich gerade eigentlich wichtig in diesem Kontext, in diesem Thema? Und dann wirklich erst mal zu wissen, was das Problem ist bzw. wo wirklich es gerade bei mir hakt. Weil, dass es hakt, ist meistens dann vielleicht schon bewusst, wenn man so weit ist und sich damit befassen will, das auf jeden Fall. Aber wirklich mal ein Stück zurückzugehen und einfach mal zu schauen, warum kriege ich nicht die passenden Azubis, warum kriege ich nicht den richtigen Mitarbeiter.

Leon Fleischmann [00:07:57]:

Und dann wird man auch schon so ein bisschen bewusster, was eigentlich der Grund ist und wo man eigentlich hin muss. Und wenn das halt nicht da ist und wenn man da nicht irgendwie mal einen Startpunkt schafft, dann bleibt man in der Tretmühle drin. Ob man da einmal im Monat sich zusammensetzt und darüber spricht, dass es irgendwie blöd ist, das bringt es ja nicht oder in den seltensten Fällen. Deswegen auf jeden Fall ist da wichtig, einen Startpunkt für sich zu definieren. Und da muss man auch ehrlich mit sich sein. Da macht es keinen Sinn zu belügen, ach, es gibt ja keine guten geeigneten Leute und alle sind blöd auf der Welt, sondern wirklich sich einmal mal hinzusetzen und zu sagen, was fehlt mir, wo drückt eigentlich genau der Schuh, erstmal zu wissen, wo man eigentlich hin muss oder wo man eigentlich gerade steht, dann zu definieren, wo man hin muss?

Sebastian Bourne [00:08:50]:

Also der eine oder andere, der mich jetzt schon eine Weile kennt, der weiß, ich bin ein absoluter Verfechter gegen Papier und Stift, weil man eigentlich durch ein bisschen Digitalisierung oder das Notieren in digitalen Quellen, ob jetzt mit dem Stift auf einem mobilen Gerät, das einfach dort schon zu haben, damit man den Zettel nicht verliert, das bin ich sicherlich dafür bekannt. Nichtsdestotrotz würde ich jetzt hier mittlerweile bei solchen Situationen mittlerweile auch hingehen und sagen, wir haben in unserem Unternehmen immer irgendwo ein bisschen Platz an der Wand oder notfalls an der Tür. Nicht auf die Tür schreiben, sondern ich mache das mittlerweile so, es gibt entweder diese Folien, wo man dann mit diesen Folienstiften draufschreiben kann. Wir kennen es in vielen Handwerksunternehmen, gibt es noch diese netten Magnet-Whiteboards, wo man auch draufschreiben kann, mit entsprechenden richtigen Stiften. Nicht den Edding nehmen, sondern den Abwischbaren nehmen. Oder man nimmt halt im Endeffekt ein Stück Tapete und klebt das Hochformat an die Tür. Und das ist zum Beispiel auch so ein Thema, das habe ich in den letzten Wochen und ganz oft mit meinen Kunden in längerfristigen Schulungen durchgesprochen. Du gehst halt einfach ganz oft an diesem Thema vorbei.

Sebastian Bourne [00:09:49]:

Das heißt, du musst ja nur initial mal zwei, drei Sachen dran schreiben, die dich zu einem Thema XY interessieren. Und wir machen das ja gerade für: „Was hätte ich ganz gerne für Mitarbeiter?“ oder „Was macht mein Unternehmen aus, das vielleicht Attraktivität für einen Mitarbeiter ist?“ Oder was nervt mich an einer anderen und an einem anderen Unternehmen, die meines persönlichen Wahrnehmungskreises oder Dunstverständnisses da an der Stelle mehr Mitarbeiter anziehen oder bessere Mitarbeiter kriegen oder was auch immer, was je nachdem, wie das ja auch propagiert wird durch die sozialen Kanäle oder durch andere Institutionen und schreibt das einfach mal auf. Und wenn ich dann einfach eine Woche oder zwei dran vorbeigelaufen bin, habe ich vielleicht jeden Tag mal ein, zwei Punkte dran geschrieben und dann muss ich das nicht initial in drei oder vier Stunden machen und mich da einschließen und irgendwie verzweifelt sein, weil ich nicht weiß, wann ich’s machen soll. Das ist, glaube ich, auch so ein Thema, da resette ich mich mittlerweile ein Stück weit zurück und sag, das ist sicherlich auch immer ein hilfreiches Thema, zu sagen, ich muss das nicht alles in einer Runde fertig machen. Manche Sachen brauchen auch einfach einen Moment, sich zu setzen, die nächsten Ideen daraus abzuleiten. Und vielleicht kommt ja jemand anderes aus dem Unternehmen und sagt, ach Chef, wir haben doch das und das vergessen. Und dann schreibt man es erstmal dran. Ob das richtig oder falsch ist, das kann man zu einem späteren Zeitpunkt dann mal definieren oder mal kontrollieren oder mal durchsprechen.

Sebastian Bourne [00:11:02]:

Aber ich denke, das ist vielleicht auch so ein Ansatz. Da muss ich ganz ehrlich sagen, auch 2022 mit aller Digitalisierung bin ich mittlerweile doch fast zurück zu Zettel und Stift. Also so komisch, dass es jetzt klingen mag.

Leon Fleischmann [00:11:14]:

Ja, absolut. Also die pragmatischsten Taktiken da sind auf jeden Fall, glaube ich, auch die sinnvollsten. Gerade so was an der Tür zu machen, wenn sie im Idealfall nicht dauerhaft offen steht, weil sonst sieht man es ja gar nicht mehr.

Sebastian Bourne [00:11:24]:

Ja, dann macht man es von außen. Also da, wo die, wenn ich die Tür dauerhaft offen habe, dann mache ich es von außen. Das heißt, Ich muss es ja von innen vom Büro nicht sehen, aber vielleicht, wenn ich die Tür zu habe, läuft vielleicht noch jemand anders vorbei, dann kann man da auch noch draufschreiben lassen.

Leon Fleischmann [00:11:37]:

Ja, auf jeden Fall. Also gerade sich das bewusst zu machen und das bringt mich eigentlich auch gleich zum weiteren super wichtigen Punkt. Wenn man das gemacht hat und wenn man diesen Schritt gegangen ist und man sagt, okay, man schreibt es mal runter, man sammelt die Ideen, man weiß eigentlich, wo man hin will oder auch was man von anderen Firmen gut findet, was man irgendwie für sich adaptieren will, dass man dann nicht in Panik gerät und sich denkt, oh Gott, wie soll ich das dann alles schaffen? Und da bin ich ja meilenweit weg, sondern vielmehr sich dann bewusst macht, und das ist auch das, was ja oft mit dem Thema Mindset auch zusammengebracht wird, dass es nicht das Thema ist, oh Gott, jetzt, ich kann ja gar nichts und stehe ja nicht voll zurück, sondern dass man da wirklich sagt, es geht nicht darum, jetzt sofort instant von 0 auf 100 zu gehen in zwei Wochen und dann ist alles gelöst und dann ist alles super, sondern wirklich zu wissen, das ist ein Fortschritt. Und es ist okay, wenn man jetzt nicht innerhalb von zwei Wochen alle seine Thematiken im Bereich der Mitarbeitergewinnung sofort umsetzt oder geschafft hat. Wichtig ist, dass man einfach einen kontinuierlichen Fortschritt hat und weiß, dass das eigentlich die Bestätigung ist, dass man da in die richtige Richtung geht und gar nicht sich so unter Druck setzt und sich denkt, ich muss mich jetzt immer nur vergleichen und denken, warum schaut es bei dem immer so super aus oder warum habe ich jetzt nicht nach vier Wochen 250 Bewerbungen und alle meine Probleme sind dahin, sondern wirklich sich bewusst macht und wirklich das in seiner Denkweise auch vereint, dass so ein einfacher Einstieg, wie seine Themen einfach mal da niederzuschreiben auf die Tür, der richtige Einstieg ist und einen auch positiv bestätigt, dass man in die richtige Richtung geht. Und dann muss man sich einfach einen Plan machen. Wie kommt man dahin? Wie schaffe ich es, dass dieser Fortschritt einfach kontinuierlich besser wird, wenn ich mein Unternehmen in diesem Bereich vorantreibe?

Sebastian Bourne [00:13:42]:

Ganz normal ist ja dann auch das, was wir ja eingangs schon gesagt haben. Du hast endlich auch mal die Möglichkeit zu wissen, wie viel Zeit investieren muss ich denn theoretisch, irgendwo Ziele zu erreichen. Und wenn ich mir sage, ich muss das halt in acht Wochen auf den Kreis kriegen, dann muss ich halt auch mir die notwendige Priorität und den Zeiteinsatz, den ich in der Woche dafür gegebenenfalls benötige, auch nehmen. Und das ist natürlich nachher so eine Situation, wenn ich aber jetzt sehe, es sind keine Ahnung, sechs oder sieben Punkte, die ich noch verbessern möchte, die ich vielleicht noch infrage, mit dem Steuerberater klären muss, weil er über Gratifikation oder Incentives oder wie auch immer man das alles nennen mag, also sprich Mitarbeitervergütung und Add-ons in dem Moment macht, wo ich mich vielleicht auch einfach nochmal mit einem Autohaus auseinandersetzen muss, weil ich vielleicht sage, ich interessiere mich einfach generell dafür, den Mitarbeitern zukünftig vielleicht auch noch Fahrzeuge zur Verfügung zu stellen und so weiter und sofort. Es ist ja schön, wenn ich eine Bewerbung habe, der Mitarbeiter da steht, aber ich gerade gar kein Auto habe und der damit gar nicht fahren kann. Also es ist ja einfach ein so großer Rattenschwanz, der da hinten dran hängt. Und ich denke, das ist einfach auch so ein Thema, wo man sagen kann, okay, ich kann mich vielleicht auch einfach mal mit einer sauberen Checkliste einfach sauber vorbereiten, dass ich sagen kann, natürlich habe ich jetzt irgendwo das Ziel, bestimmte Dinge zu tun. Aber natürlich einen Mitarbeiter einzustellen, muss ich mir vielleicht auch natürlich mal Gedanken zu machen, was muss auf so einer Bewerbung draufstehen? Was muss ich denn machen, mit dem Gespräch zu führen? Sich irgendwie bei einem Bierchen oder Grillwurst irgendwo hinzusetzen und sagen, du bist ein töfter Kerl oder töfte Dame an der Stelle, ist ja mal völlig egal.

Sebastian Bourne [00:15:02]:

Das ist ja nicht die Frage, sondern es geht ja darum, auch betriebliche Skills, soziale Skills irgendwo zu schauen. Passt die Person ins Team und so weiter? Und natürlich danach halt auch die weiteren Schritte. Und ich denke, das ist natürlich mit so einer initialen Lösung vielleicht auch mal ganz gut, dass man sagen kann, dann brauche ich mir immer ein, zwei Checklisten und habe es danach vielleicht ein bisschen einfacher, weil ich einmal sagen kann, eins bis fünf ist fertig, jetzt kommt sechs. Und damit habe ich natürlich auch eine klarere Linie für mich, meinen Arbeitsablauf besser zu strukturieren.

Leon Fleischmann [00:15:31]:

Absolut, ja. Also wir wollen ja in unserem Format ja auch wirklich immer, ja was, sagen wir mal, to-go mitgeben. Also dass man hier jetzt auch irgendwie, ja, einen Denkanstoß hat, was man wie möglichst praktisch umsetzen kann. Deswegen sehe ich das eigentlich ganz genauso. Mit einer Checkliste ist einfach ein sehr, sehr gutes Hilfsmittel, so einen Prozess beziehungsweise einfach so einen Fortschritt für sich auch selbst zu dokumentieren und zu strukturieren. Deswegen gerade so jetzt in unserem Kontext der, wenn man sagt, Mitarbeitergewinnung, ein klares Anforderungsprofil. Mal wissen, was man eigentlich will. Was für einen Kandidaten suche ich denn eigentlich? Und dann wirklich auch mit dieser Gewissheit zu sagen, okay, wie kriege ich denn, wie komme ich an die Leute ran? Was will ich denn da machen? Und dann sich wirklich strukturiert einfach da durchzuarbeiten, schafft einem die absolute Sicherheit, dass man Fortschritt hat.

Leon Fleischmann [00:16:30]:

Und das ist eigentlich das Allerwichtigste. Wenn man diesen Schritt mal gegangen ist, dann ist eigentlich Rückschritt fast schon nicht mehr möglich. Also in den meisten Fällen. Und ist, glaube ich, der allerwichtigste Punkt. Ich würde da vielleicht auch gleich noch mal so ein bisschen den nächsten Punkt für solche Themen mal anstoßen, weil es ist wichtig, dass das einer startet. Und in der Regel ist das meistens der Inhaber, der Geschäftsführer, der Personalverantwortliche. Aber ich sehe es schon auch so, ob das jetzt ein Personalthema ist oder jetzt auch ein strukturelles Prozess-Thema, Software-Thema, es ist ja super wichtig, dass auch die Kommunikation im Unternehmen dazu da ist. Also, dass man auch alle Leute da mitnimmt, weil dann kommen diese Impulse.

Leon Fleischmann [00:17:21]:

Dann schreibt mal jemand eine neue Idee auf die Tür. Deswegen da auch einfach mal, siehst du, das ist auch so, dass da eigentlich nochmal wichtig ist, dass man das Ganze, ja den ganzen Apparat mitnimmt bei solchen Prozessen, damit da dementsprechend auch, ja das Ganze getragen wird und nicht nur einer, sagen wir mal, sich das Ganze jetzt auf die Mission schreibt.

Sebastian Bourne [00:17:48]:

Ja klar, und das ist halt wieder so die Situation, was siehst du mittlerweile in den sozialen Medien, wie die Unternehmen das jetzt nennen, ein Mach-mich-besser-Tag oder solche Sachen oder ein Nachmittagsevent oder am Ende des Tages sollte man sowieso schauen, dass man mindestens einmal im Monat sich mit seinen Mitarbeitern irgendwie zusammensetzt in der Gruppe und mal einfach resümiert, was war denn diesen Monat gut oder was war denn diesen Monat schlecht. Das sind ja einfach so Kleinigkeiten, die ganz, ganz selten stattfinden, die man aber vielleicht auch ganz einfach initialisieren kann. Und natürlich kann man dann sagen, Leute, wir suchen hier neues Personal. Und manchmal kommen ja auch gute Ideen aus dem eigenen Netzwerk und aus den eigenen Mitarbeitern, weil die vielleicht jemanden kennen, die sind zusammen in die Ausbildung gegangen oder es ist ein Freund, ein Bekannter, wer auch immer. Und der ist vielleicht nicht ganz so happy, weil er gerne einen kürzeren Arbeitsweg hätte. Das heißt ja nicht, dass der woanders tot und unglücklich ist. Aber es sind ja manche Kleinigkeiten, wo man sagt, das ist vielleicht dieser Tropfen ins Fässlein, der dann im Endeffekt einen Menschen dazu bewegt zu sagen, okay, ich möchte mich vielleicht einfach auch noch mal beruflich umorientieren, in der Situation, dass ich einen anderen Job bei einem anderen Arbeitgeber suche an der Stelle. Das ist ja nicht zwingend immer nur das Thema Geld, was verdiene ich am Ende des Tages, sondern es sind vielleicht auch andere Dinge, die mir Spaß machen, wo ich halt einfach mit Menschen arbeite, mit denen ich gerne arbeite.

Sebastian Bourne [00:19:03]:

Und das sollte man natürlich auch dementsprechend da hinbringen. Und ich denke, deswegen sind so Nachmittagsevents, wo man sich dann einfach mal eine Stunde oder zwei auf den Freitagnachmittag kurz vorm Feierabend einfach die Jungs früher von der Baustelle ins Büro holt, sich dort hinsetzt, ob man daher jetzt nur eine Cola und ein Würstchen spendiert oder ob man sich dann einfach so hinsetzt und sagt: „Hey Leute, die Woche war richtig gut, aber an dem und dem Thema müssen wir nochmal arbeiten.“ Ich erkläre euch jetzt nochmal A oder B oder C und dann kann man genau das, was du jetzt angesprochen hast, mit den Leuten sagen, wir suchen ein neues Personal, was wäre denn euer Wunschthema, was wäre denn euer Ding, wo ihr sagen würdet, da brauchen wir auf jeden Fall Hilfe. Der eine wird vielleicht etwas Fachliches sagen, wo er sagen würde, okay, wir bräuchten vielleicht jemanden in dem speziellen Bereich, weil da haben wir immer mehr, vielleicht haben wir da jemanden, der uns dann auch unterstützen kann. Der Nächste wird sagen: „Hey, ich kenne vielleicht jemanden.“ Und so kommt das Ganze halt irgendwie dann ins Rollen und ins Trudeln. Und vielleicht hat man dann, so wie du es ja gerade auch schon angesprochen hast, oder wie wir es jetzt hier in der Folge schon sprechen, auch einfach Leute, die dann einfach mit ihrem eigenen Gedankengut auch noch zusätzlich da rein. Und dann trägt das die Verantwortung, trägt der Inhaber ganz unstrittig.

Sebastian Bourne [00:20:06]:

Aber das ganze System wird durch das ganze Unternehmen, also alle Mitarbeiter getragen. Und so ist natürlich auch eine Einarbeitung, eine Betreuung von neuen Mitarbeitern ganz anders gewährleistet, weil die natürlich alle informiert sind, darüber. Und es geht ja darum, nicht einfach Leute auszutauschen, sondern einfach entweder weniger zu arbeiten oder weniger Stress zu haben auf der Arbeit, einfach entspannter die Projekte abzuarbeiten oder entsprechend zu wachsen. Und das ist, glaube ich, einfach eine Sache, die völlig legitim ist.

Leon Fleischmann [00:20:32]:

Absolut, absolut. Ich glaube, das Thema Kommunikation haben wir auch noch mal als, oder können auf jeden Fall noch mal eine separate Folge mitmachen, weil ich glaube, das ist ein oft unterschätztes Thema in dem Kontext. Aber sehe ich ganz genauso. Die Leute da mitzunehmen und zu wissen und zu sensibilisieren, wo man sich als Betrieb hinentwickeln will, ist da einfach auch der richtige Einstieg. Und das ist ja auch heute das Topic, wo fängt die Reise an, was da sich auf jeden Fall auch nochmal im Endeffekt zusammenfassen lässt. Dass das eigentlich so ein bisschen die drei wichtigsten Punkte oder essenziellen Punkte sind, da wirklich den Einstieg zu finden.

Sebastian Bourne [00:21:17]:

Ich denke, das war ein guter Schlusspunkt, Leon. Finde ich gut. Danke, dass wir das jetzt hier gemacht haben. Ich freue mich auf jeden Fall auf die zweite Folge mit dir. Und ja, jetzt einen guten Tag und liebe Zuschauenden und Zuhörenden, wir freuen uns auf die nächste Folge. Und wenn ihr Fragen habt, schreibt sie in die Kommentare, schickt uns eine Mail und wir freuen uns. So ist es richtig.

Leon Fleischmann [00:21:38]:

Dankeschön. Ciao.

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