0025 – Durch offene Kommunikation im Handwerk gemeinsam bessere Ergebnisse erzielen – mit Falk Köhler

Mit offener Kommunikation im Handwerk gemeinsam mehr erreichen - Interview mit Falk Köhler von Bauplanungen.de

Herzlich Willkommen zu einer neuen Episode, in der ich über „Kommunikation im Handwerk“ mit meinem Gast Falk Köhler spreche.

Offene Kommunikation im Handwerk

In dieser Episode habe ich einen ganz besonderen Gast, Falk Köhler, mit dem ich über verschiedene Themen rund um das Handwerk und die Bauindustrie sprechen werde.

Ich spreche mit Falk über die Herausforderungen, mit denen Planer und Bauleiter konfrontiert sind und wie man begrenzte Kenntnisse in technischen Bereichen ausgleichen kann. Nämlich indem man gewerkespezifische Experten um Rat bittet.
Falk Köhler ist Experte in den Bereichen Planung und Handwerk. Er teilt seine breite Perspektive als Planer und betont die Bedeutung offener Kommunikation und Zusammenarbeit auf der Baustelle.

Gemeinsam besprechen wir, wie digitale Tools und Technologien den Arbeitsablauf verbessern können und wie man Probleme wie unvorhergesehene Situationen, ineffiziente Kommunikation und fehlende Informationen angehen kann.

Wir diskutieren auch die Wichtigkeit einer guten Materialplanung und -beschaffung, um Kosten und Zeit zu sparen. Falk Köhler teilt sein Fachwissen und wir erfahren, wie fehlende oder falsche Informationen vor der Umsetzung zu doppelten Kosten für Handwerker führen können.

Außerdem sprechen wir, wie digitale Tools und mobile Geräte, wie Smartphones dabei helfen können, diese Probleme zu lösen und den Arbeitsprozess effizienter zu gestalten.

Sei gespannt auf die Einblicke, die hilfreichen Tipps und die weiteren Themen in dieser spannenden Episode von „Wirliebenhandwerk.digital“ mit meinem Gast Falk Köhler.

Viel Spaß beim Zuhören!

Du kannst die Episode nicht nur hier schauen, sondern auch auf allen gängigen Podcast-Plattformen hören.

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Lass uns nun einen Blick auf die 5 entscheidenden Erkenntnisse werfen, die in der heutigen Episode „Durch offene Kommunikation im Handwerk gemeinsam bessere Ergebnisse erzielen“ besprochen werden:

1. Die Bedeutung der Zusammenarbeit: Erfahre, wie eine gute Kommunikation im Handwerk zwischen Architekten, Handwerkern und Auftraggebern den gesamten Bauprozess positiv beeinflussen kann.

2. Das Potenzial digitaler Tools: Entdecke, wie du mithilfe von Smartphones und digitalen Lösungen unnötige Anfahrten minimieren und effizienter arbeiten können.

3. Die Herausforderungen des Bauprozesses: Erfahre, wie sich Unwägbarkeiten und unvorhergesehene Situationen auf die Produktivität auswirken können und wie digitale Tools helfen können, diese Probleme zu lösen.

4. Die Rolle der Kommunikation im Team: Erfahre, warum das Teilen von Informationen und das gemeinsame Arbeiten an Lösungen auf der Baustelle den Erfolg des gesamten Projekts beeinflusst.

5. Das Streben nach kontinuierlicher Verbesserung: Erfahre, wie die Optimierung von Prozessen und Arbeitsabläufen dazu beitragen kann, den Bauort effizienter und kostengünstiger zu gestalten.

Lies hier das Transkript zur Episode

Sebastian Bourne [00:00:00]:

Willkommen zu einer neuen Folge im WirliebenHandwerk.digital Podcast, mit mir, eurem Host Sebastian. Heute zu Gast der liebe Falk, Falk Köhler von Bauplanungen.de. Wir unterhalten uns heute nochmal über, wie immer, Digitalisierung, Prozesse und noch alle möglichen anderen Dinge, die Falk in seinem Leben schon getan hat, noch tun wird oder auf Bauplanungen.de dann entsprechend zu finden sein wird. Insofern seid gespannt, was wir hier gleich machen. Falk, vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, dass wir uns heute hier unterhalten können. Sag doch mal ein, zwei Worte noch zu dir.

Falk Köhler [00:00:30]:

Vielen Dank erstmal an dich, dass ich hier dabei sein darf. Es ist ein spannendes Format und genau das Thema, das liegt mir auch ein Stück weit am Herzen, weil Digitalisierung wird relativ groß geschrieben und ist an vielen Stellen auch überfrachtet und man kann es aber auch ein Stückchen lockerer und leichter angehen und dann wird es auch besser verdaulich. Das ist so der Ansatz.

Sebastian Bourne [00:00:51]:

Ich sage immer, Digitalisierung ist einfach so Buzzword Bingo. Das ist wie Datenschutz, DSGVO und bestimmte andere Dinge. Irgendwie haben wir alle Angst davor bzw. sind einfach überdrüssig bestimmten Themen entsprechend, weil wir es einfach nicht mehr hören wollen. Und wir hier als Unternehmer versuchen natürlich die angeschlossenen Unternehmer oder auch hier die Zuhörer und Zuschauer mit einem bestimmten Input zu versorgen, einfach auch aus dieser Lethargie ein bisschen raus zuweisen, zu sagen hey, das gibt es und das gibt es und dann kann man sich ja immer noch entscheiden, was man machen möchte. Deswegen, wie ist dein grundsätzlicher digitaler Arbeitsablauf quasi am Tag? Wie sieht das bei dir aus?

Falk Köhler [00:01:27]:

Also vom Prinzip her, ich sehe das so, dass man aufpassen muss, dass durch die Überfrachtung das Wort Digitalisierung nicht das rote Tuch für den Ochsen wird, sondern dass man es eigentlich ein Stückchen anders angeht und sagt, wo habe ich denn den größten Schmerz? Was nervt mich am meisten? Und dann mal ein bisschen sich umschaut. Wer kann mir denn bei der Schmerzvermeidung helfen? Wer kann mich denn unterstützen bei dem oder dem Thema? Und da gibt es ja viele Dinge.

Da ist das openHandwerk für die Prozessoptimierung was, dann gibt es Tools für Baustellendokumentation, was auch immer. Und dann muss man sich das Passende aussuchen. Also ich bin auch nicht der Meinung, dass es die Digitalisierung für alle gibt, sondern es gibt immer, das wird immer ein Paket sein, was auf jeden separat abgestimmt ist, wo er halt gerade sich befindet, von seiner Art und Weise her und wo er denn auch hin will und wie das Unternehmen strukturiert ist. Es wird ein Unterschied sein, ob ich 50 Leute habe oder halt mit 4 Mann unterwegs bin.

Sebastian Bourne [00:02:24]:

Definitiv, aber ich sage mal so, ich aus meinem beruflichen Kontext, ich sage, es ist immer die gleiche Digitalisierung am Ende des Tages, weil wir versuchen, einen bestimmten Arbeitsprozess natürlich von Papier zum Beispiel, von anderen Terminen usw. auf ein digitales Tool zu wechseln. Natürlich hast du recht, dass es natürlich eine Vielzahl an digitalen Tools gibt und die ist letztendlich das große Ganze. Aber die Entscheidung, in einem Unternehmen etwas anders zu machen als zuvor, das ist ja glaube ich der Startpunkt überhaupt, den es da gibt.

Wie ist das denn bei dir damals gewesen? Ich meine, du bist jetzt schon seit 1997 selbstständig, wir haben 2023 Mathematik, 26 Jahre? Ja, also schon eine ganze Menge am Ende des Tages. Also da war ja auch sicherlich eine Menge Mindset, wieder Buzzword-Bingo, also eine Menge Einstellung oder auch Motivation, sich zu verändern, zu entwickeln, dabei um den Weg natürlich auch noch in so lange selbstständig zu sein.

Falk Köhler [00:03:16]:

Na klar. Also ich bin 1994 fertig geworden mit dem Studium, bin 1997, habe ich mich selbstständig gemacht, da war ich gerade 27 Jahre, da haben viele noch Fax gehabt, E-Mail-Adresse gab es noch nie und so weiter und so fort und wir waren aber damals schon so aufgestellt, dass zumindest die Faxe bei uns im Computer gelandet sind. Und dass es bei uns eigentlich kein Reißbrett mehr gab, im Planungsbüro her. Ansonsten hat sich das immer weiterentwickelt und irgendwann gab es eben auch die Situation, dass man sagt, na ja, wir reden dann über BIM, Building Information Modeling, also auch so ein Reizwort für den einen oder anderen, was relativ schwer zu greifen ist, schaffen es aber nie, dieses große Thema Zusammenarbeit und Kooperation quasi tagtäglich auf der Baustelle mit Leben zu erfüllen und am besten sogar noch danach, wenn es gut gelaufen ist, davon zu profitieren.

Und das ist so der Ansatz gewesen, wo da Bauplanungen.de in die Entwicklung gekommen ist. Weil wir einfach gemerkt haben, wenn Leute gut miteinander zusammen hantieren, dann wirkt sich das auf im Wesentlichen drei Dinge aus. Termine, Kosten und Qualität. Und für wen ist das wichtig? Für einen Planer, für einen Handwerker, für einen Bauherrn, also für alle Beteiligten.

Sebastian Bourne [00:04:29]:

Aber am Ende des Tages sind wir doch mal ganz offen und ehrlich. Was ist es, wenn wir das ganz, ganz runterbrechen, was du gerade gesagt hast? Unter dem Strich ist es doch nichts anderes als stumpfe Kommunikation. Ich nutze einfach nur ein x-beliebiges Hilfsmittel. Also für diejenigen, die hier schauen, ich habe jetzt gerade mein Smartphone mal kurz in die Kamera gezeigt. Also die, die es gehört haben, andersrum so richtig. Aber der Punkt ist halt genau, das ist die Situation. Das andere, Software, Hardware, ist nur Hilfsmittel am Ende des Tages, sondern ich muss halt wissen, warum ich das tue, wofür ich das tue. Und das kann ich teilweise nur, du hast ja gerade drei Gruppen angesprochen, wenn ich miteinander spreche.

Sebastian Bourne [00:05:04]:

Das heißt, du hast jetzt jahrelange Erfahrung am Ende des Tages. Was denkst du, sollten wir in Zukunft besser machen, um zwischen dem Planer, Architekten als eine Gruppe, nennen wir es von mir aus auch gerne Auftraggeber, so in dem Bereich, Richtung Handwerker letzten Endes. Was muss da in Zukunft passieren, dass es da quasi weniger Reibungspunkte gibt, egal welcher Natur?

Falk Köhler [00:05:25]:

Also ich denke mal, der Kernpunkt ist eigentlich der, offener zu sein. Grundsätzlich offener zu sein und nie so für sich die Claims abzustecken und zu sagen, ich bin jetzt der Planer und ich bin der Bauleiter und ich bin der Handwerker und jeder steckt sein Claim ab. Das ist aus meiner Sicht Quatsch, denn am Ende des Tages haben wir ja ein Ziel. Wir wollen ein Bauvorhaben fertigstellen, möglichst auch so, dass wir unterm Strich, wenn wir die Abrechnung aus dem openHandwerk ziehen, auch ein Plus stehen haben. Und dafür gehört einfach die Kommunikation untereinander.

Und es ist manchmal eine ganz simple Geschichte, einfach zu sagen, wir kriegen die Baustelle zwei Tage eher fertig, da kann der Nächste schon anfangen. Oder zu sagen, sorry, wir haben ein Problem, es dauert noch einen Tag, aber es fährt keiner umsonst raus. Das sind so die ganz kleinen Geschichten und die kann man natürlich unterstützen, aber dann müssen die Leute auch mitspielen. Und manchmal, es tut auch gar nie weh, ich sage mal, miteinander zu reden und im Gegenteil, es ist sogar so, dass Wenn man das merkt, dass die Leute miteinander interagieren, dass sich das absolut positiv auf das Klima auf der Baustelle auswirkt?

Sebastian Bourne [00:06:38]:

Na ja klar. Ich habe immer mal so einen Ansatz gehabt. Ich habe ja auch schon mal das eine oder andere Mal mit einem Architekten gearbeitet, wo ich auch das eine oder andere Jahr mal selber an einer Tastatur saß und dort Angebote, Nachträge und Rechnungen geschrieben habe und habe halt dort halt zugearbeitet zu den Bauleitern und habe halt gemerkt, wie wichtig die Kommunikation im Handwerk an der Stelle ist. Ich persönlich finde, dass man vielleicht sogar in Zukunft und das wäre so mein kleiner emotionaler Wunsch vielleicht irgendwann mal, dass die Planer und Architekten sich vielleicht auch vorher, bevor sie irgendwas ausschreiben, quasi also klassisch herausgeben und nach den Preisen fragen, mit dem einen oder anderen Fachmenschen zusammensetzen und im Vorfeld bestimmte Dinge einfach mal klären.

Grundsätzlich ist natürlich die Gesellschaft aktuell und auch die Entwicklung in vielen Bereichen sehr schnelllebig geworden. Wir entwickeln ständig neue Prozesse, neue Produkte, neue Dienstleistungen am Ende des Tages, die aber nicht immer auch informationstechnisch immer auf dem neuesten Stand bei allen sein können. Das ist ein sehr hoher Aufwand, den wir natürlich als Architekt und als Planer oder auch als Auftraggeber dort leisten müssten, natürlich dort immer up to date zu sein oder auch vielleicht Wechselwirkung von Produkten, die nicht geliefert werden können oder oder oder. Und da kommt natürlich ich als Fachmann, als Handwerker hinzu, der dann natürlich die Sachen ausführt, der dadurch natürlich auch eine ganz genaue Zugriffssituation auf diese Informationen hat.

Sebastian Bourne [00:07:51]:

Und das wäre mein persönlicher Wunsch. Wie denkst du, meinst du, das erreichen wir in den nächsten Jahren, dass halt quasi immer man sich halt quasi ein Auftraggeber, Architekt, Bauleiter, Planer in der Richtung mit einem Handwerker 1, 2, 3 aus bestimmten Gewerken auch einfach mal informationstechnisch im Vorfeld zusammensetzen und dadurch letztendlich eine höhere Qualität erreichen?

Falk Köhler [00:08:11]:

Das will ich stark hoffen. Also ich versuche das zu praktizieren, weil wir haben ja ein Planungsbüro im Hintergrund auch und ich habe mir doch nichts zu vergeben als Planer oder Bauleiter, wenn ich einfach mal frage, wie würdest du das lösen? Ich sage, von Elektrik und von Heizungssanitäter habe ich schon überhaupt keine Ahnung. Da bin ich auf Beratung sowieso angewiesen, wo ich eigentlich noch recht gut unterwegs bin. Das sind so Dachfenster und so weiter.

Aber trotzdem, wenn jemand den ganzen Tag nichts anderes macht als Fenster bauen, Beschläge einzubauen und das Ganze zu konfigurieren und zu optimieren, dann muss der zwangsläufig mehr auf der Kirsche haben in dem Gebiet, als ich das je haben kann. Weil wenn ich ein Stück weit die breite Übersicht habe, muss das reichen. Und ansonsten vergebe ich mir nichts. Und im Gegenteil, das kommt positiv das Echo, wenn man eben auch einfach mal fragt, wie würdest du das lösen? Ich stelle mir das so oder so vor, aber es gibt da sicherlich noch einen anderen Weg.

Falk Köhler [00:09:08]:

Wie würdest du das lösen? Und dann kommt man ruckzuck ins Gespräch und dann schaukelt sich das Thema nämlich auch hoch und dann hast du wieder die drei Punkte. Du kannst die Qualität hochhalten, weil einfach weniger Fehler gemacht werden. Es geht am Ende schneller, also die Termingeschichte ist sauberer, weil wenn der Handwerker sagt, also ich hätte da eine Alternative, da muss ich was weiß ich was, reduzieren sich Austrocknungszeiten oder was auch immer, was für ein Teufel. Und am Ende ist es auch eine Kostenfrage, wenn man sagt, na ja, ich hätte noch eine Alternative, die würde so und so aussehen, das sparen wir auf einen Quadratmeter 3,50 Euro. Und ich sage mal, aktuell, wie sich so die Baukosten entwickeln, dann ist jeder Bauherr dankbar, wenn es vielleicht auch mal, ’ne, immer explodiert, sondern halbwegs im Rahmen bleibt.

Sebastian Bourne [00:09:51]:

Na klar. Ich sehe halt bei uns aus der täglichen Arbeit heraus, dass halt die Kunden letzten Endes, also die Handwerkerkunden bei uns immer wieder auch die Frage haben, was muss ich bestellen am Ende des Tages? Das heißt, je klarer natürlich auch im Vorfeld bekannt ist, was ich dann verbauen soll. Umso klarer kann ich letzten Endes, dass was du gesagt hast, zusagen. Wann kann ich es überhaupt machen? Wann ist es lieferbar, unter Umständen an der Stelle? Dann kann ich die Mitarbeiter besser planen an der Stelle und kann natürlich auch Zusagen für Termine machen.

Fristgerechtes Arbeiten ist ja im Handwerk durchaus wichtig, aber wenn ihr die Ausschreibung oder die Information im Vorfeld falsch sind und mir das erst in der Umsetzung quasi auffällt, dann habe ich ja unter Umständen als Handwerker doppelte Kosten. Weil ich habe Material bestellt, was ich vielleicht gar nicht verbrauche oder gar nicht brauchen kann. Manchmal gibt es natürlich noch Kulanzregelungen, wenn man es nicht aufgemacht hat. Der eine oder andere Händler ist ja dann so nett und nimmt dann vielleicht auch mal was zurück. Aber das ist nicht die Standardregel, sage ich mal. Und das bleibe ich natürlich als Handwerker auf den Kosten sitzen. Die gebe ich natürlich auch weiter.

Sebastian Bourne [00:10:44]:

Also auch ein weiterer Punkt, eine saubere Vorplanung zu machen, eine saubere Grundkalkulation gemeinsam aufzubauen, mit allen involvierten Parteien. Und dann ist ja die nächste Situation, jetzt wird sich da als Bauherr drin, das ganze schöne Thema ist durchgebaut. Ich sitze jetzt in meinem neuen Eigenheim, wir haben vorher alles perfekt gemacht. Und dann hast du ja gerade dieses nette andere Schimpfwort gesagt, was ja für viele Handwerker auch wieder so ein nicht greifbares Thema ist, weil es so groß wirkt im ersten Step.

Aber wir haben ja natürlich auch Wartungssachen oder entsprechende Sachen, die im Nachgang noch kommen. Pflegesituation oder Reinigungssituation, die ich vielleicht nachher selber machen möchte, möchte ich die Fassade reinigen. Wenn ich also quasi von dem Maler oder von dem Fassadenbauer Informationen zur Verfügung gestellt kriege, kann ich dann bestimmte Dinge entweder besser beauftragen oder so weiter. Und da sehe ich einfach einen ganz, ganz großen Kommunikationsweg, der sich letztendlich durchzieht. BIM ist da der Vorreiter, thematisch gesehen.

Sebastian Bourne [00:11:37]:

Ich denke, vielleicht können wir das aber auch einfacher machen, dass wir dem Handwerker auch einfach aufzeigen, dass er an der Stelle bestimmte Informationen auch einfach in Form von Pflege- und Wartungshinweise auch einfach mal weitergibt. Und so ist natürlich wieder die Kette irgendwo ein permanenter Kreis, dass man natürlich auch dort die Möglichkeit sieht, es geht halt nicht nur den Planer und mich als Handwerker, sondern auch letzten Endes die Kommunikation danach.

Und wenn alle irgendwie halbwegs happy in der Kette sind, dann ist das Arbeiten natürlich zwar stressig, weil wir immer viel zu tun haben, für den Unternehmer, also für den Unternehmer klar teuer auch, aber für den Bauherrn wahrscheinlich auch sehr teuer. Aber wir kommen trotzdem in gewisser Harmonie. Und das ist, glaube ich, das Wichtigste, was wir, glaube ich, in den nächsten Jahren auch wirklich haben müssen, weil wie gesagt, die Preise steigen noch und nöcher und wir wissen gar nicht, wo das enden soll.

Falk Köhler [00:12:21]:

Richtig, das sehe ich ganz genauso und ich sage mal wo wird denn die meiste Zeit verschwendet? Bei Recherche und vor allen Dingen bei doppelt oder dreifacher Recherche. Und das Thema Ablage ist ein Kernproblem, weil die Informationen sind ja eigentlich da. Wenn der Handwerker sein Material bestellt hat, hat er ja eigentlich. Der weiß ganz genau, was er bestellt hat und da sind ganz klar auch die Pflegehinweise oder die Wartungshinweise da.

Die gehören einfach bloß an die richtige Stelle abgelegt, sodass er oder der Planer oder der Bauherr oder wer auch immer, der das Objekt dann später mal betreibt, Zugriff darauf hat. Und wenn die mal an der richtigen Stelle sind und alle wissen, wo die ist, dann werden sie schnell gefunden und dieser ganze nervige Aufwand, der reduziert sich dann erheblich.

Sebastian Bourne [00:13:04]:

Na klar. Nehmen wir nochmal das Thema, wir haben es ja gerade in Form von Dokumente vor und nachher, also in beide Richtungen zur Verfügung stellen gemacht. Wie siehst du denn das Thema Dokumentation mittlerweile auf der Baustelle? Hast du das Gefühl, dass seitdem du letzten Endes dich mit dem Thema Planung auseinandersetzt, beruflich auch schon, dass sich die Handwerker, also nicht ihr in eurem Unternehmen, sondern wirklich auch die Handwerker draußen verbessert haben, was das Thema Dokumentation angeht, letztendlich die Rechnung klarer zu stellen und vielleicht auch Reklamation klarer abzugrenzen oder wenn halt auch mal was schiefgelaufen ist, klarer nachzuweisen, ja ist okay, hier ist der Fehler, damit arbeiten wir, das korrigieren wir. Das ist ja auch eine Frage des Gebens und Nehmens, sage ich mal.

Falk Köhler [00:13:41]:

Sicher, ich denke mal, das ist ganz unterschiedlich. Also so unterschiedlich und differenziert, wie die Branche an sich ist, so ist auch das ganze Thema Dokumentation ganz unterschiedlich. Hängt teilweise davon ab, wer da im Büro sitzt und wer das tatsächlich macht. Es hängt davon ab, ob digitale Tools verwendet werden, die das ganze Leben ein Stück weit leichter machen.

Ja, und wenn eben einer gar keinen Nerv hat dafür, dann hast du als Bauherr echt ein Problem hinterher an deine Unterlagen zu kommen, die dich für die Wartung in die Zukunft ein Stück weit unterstützen können. Also, schwierig. Und selbst wenn digitale Instrumente verwendet werden, ist es nicht immer so, dass alle Beteiligten aus der Baustelle mitspielen. Da wird eben ein kostenloser Link zugeschickt.

Falk Köhler [00:14:25]:

Das muss nur auf das Handy, was sowieso den ganzen Tag an ist, eine App runtergeladen werden, die nichts kostet. Man kriegt automatisch alle Informationen. Und wenn man fertig ist, muss man auf den Knopf drücken und sagen, hab freigemeldet. Drei Fotos dazu, tschüss.

Sebastian Bourne [00:14:38]:

Na klar.

Falk Köhler [00:14:38]:

Und das ist aber dann teilweise eine Schwelle, da tut man sich schwer, drüber zu springen.

Sebastian Bourne [00:14:43]:

Na klar. Machen wir mal den Schwenk jetzt aus dem täglichen Arbeiten und der Kommunikation im Handwerk und das Thema Digitalisierung, was wir gerade hatten, mal in Richtung Bauplanungen.de an der Stelle, das heißt das Portal, was du ja dort machst. Was ist denn jetzt grundsätzlich die Kernfunktion, die ich oder die du, ich falsch, die du mit dem Thema Bauplanungen.de eigentlich umsetzen möchtest?

Falk Köhler [00:15:05]:

Also vom Prinzip her ist es ein Marketinginstrument. Das Thema ist doch, wenn ich eine gute Zusammenarbeit auf der Baustelle hatte, alle sind zufrieden miteinander, zum Schluss gibt es ein Glas Sekt, alle laufen weg und hoffen, dass sie sich mal wiedersehen. Man kann aber genau das Thema dort aufgreifen und sagen, okay, wie wäre es denn, wenn wir solche Referenzen, solche gemeinsamen Projekte in so ein Portal einstellen. Wer das hereinstellt, spielt gar keine Rolle. Das kann ein Team von Handwerkern sein, die immer zusammenarbeiten.

Das kann ein Planer sein und die Handwerker hängen sich dran, sodass zum Beispiel, was weiß ich was, eine schöne Sanierung von dem Gründerzeithaus. Planer hat es meinetwegen gemacht und Handwerker hängt sich dran und sagt, ich bin der, der für die Stuckfassade zuständig, ich bin da, der das Schieferdach gemacht hat und ich bin der, der die denkmalschutzgerechten Fenster gebaut hat. Und was passiert damit? Man empfiehlt sich quasi gegenseitig. Und wenn man eben dann mehrere Projekte zusammen gemacht hat, dann sieht man auch, die haben schon zwei, drei, fünf, zehn Projekte miteinander gemacht.

Falk Köhler [00:16:05]:

Dann bedeutet das natürlich für denjenigen, der auf das Profil kommt oder auf die Referenz kommt, dass die Zusammenarbeit reibungslos passiert, dass die Leute miteinander reden, dass sie sich gegenseitig unterstützen, dass sie sich den Rücken frei halten. Und das ist eigentlich der Kernpunkt, wo der Kunde sofort sieht, ja, wenn die miteinander reden, habe ich kein Stress. Und die Kosten sollten passen und alles andere auch. Der Vorteil ist natürlich auch noch der, dass du über die Lösungen, die du praktizierst oder die Probleme, die du löst, am Ende des Tages auch gefunden wirst.

Und somit kannst du natürlich auch sagen, was platziere ich da drin? Ich platziere in so einem Portal entweder mein Brot- und Buttergeschäft, was werde ich kriegen? Brot- und Buttergeschäft. Oder ich sage, na ja, ich habe ja da was, wo mein Herzblut dran hängt oder was, wo ich die größte Marge habe oder wo ich besonders effektiv drin bin, dann stelle ich immer das rein. Und was wird passieren? Ich werde mehr von den Dingen kriegen. Und das sind so Sachen, wo man sich gegenseitig unterstützt und das ist auch mit der Suche ist es ja so ein Thema.

Falk Köhler [00:17:09]:

Wenn man Google auf der ersten Seite stehen will, muss man viel Geld in die Hand nehmen. Entweder Adds oder man muss permanent neuen Content platzieren, also neue Inhalte platzieren. Und wenn man natürlich sich ein bisschen zusammentut, wie zum Beispiel in so einem Portal, dann platziert halt jeder Inhalt und irgendwann wird es wieder relevant und die Vernetzung, die führt dazu, dass der eine den anderen unterstützt. Und das ist eigentlich das, was sich draußen auf der Baustelle abspielt oder abspielen sollte. Das platzieren wir dann quasi in dem Portal oder kann jeder für sich selber in dem Portal platzieren, weil man muss sich einfach nur registrieren, Haken dran, ausfüllen, fertig.

Sebastian Bourne [00:17:50]:

Sehr cool. Dann gib mir doch mal kurz einen Einblick. Also ich bin jetzt Handwerker, du hast gerade das Thema mit dem Gründerzeithaus gemacht und ich bin jetzt der Planer und poste das am Ende des Tages. Dann gibt es sicherlich, gibt es da einen Sicherheitsmechanismus, dass ja quasi nicht jeder sagen kann, ich habe mit dem das gemacht, dann natürlich nicht fälschlicherweise sich als angeblich ausführendes Unternehmen dazu zu machen. Oder wird das von euch kontrolliert? Ist das die Aufgabe desjenigen, der das quasi erstmalig postet? Wie ist das bei euch?

Falk Köhler [00:18:17]:

Also vom Prinzip her, du kriegst, wir können sowas nicht kontrollieren, weil wir waren auf der Baustelle, ganz klar. Derjenige, der die Referenz eingestellt hat, kriegt die Information, dass sich jemand mit der Referenz vernetzt hat. Und den Fall, den du beschreibst, den haben wir natürlich auch schon gehabt, dass man sagt, oh ich habe Parkettdienstleistung an dem Projekt erbracht und nö, du warst gar nicht dabei. Zack, schnipps, weg. Also es gibt, ich nenne das mal Referenzhoheit.

Also derjenige, der die Referenz eingestellt hat, der hat auch die Hoheit darüber, wer sich damit vernetzen darf. Vernetzen kann es vom Grundsatz her eigentlich jeder, macht man im Regelfall aber nicht. Aber es kann ja auch die Situation sein, dass man eine Baustelle hatte und man hat zehn Kollegen, mit denen man wunderbar zusammengearbeitet hat.

Falk Köhler [00:19:03]:

Und der Elfte, der hat es fürs Geld gemacht und hat eigentlich die ganze Baustelle dazu geführt, dass er am Ende des Tages gar nicht mehr richtig wirtschaftlich war. Und der hängt sich natürlich an so einer Referenz an und will davon profitieren, was eigentlich da Gutes entstanden ist. Will man natürlich auch nicht. Also Referenzhoheit, Haken, zack, raus.

Sebastian Bourne [00:19:22]:

Perfekt. Hast du mal ausprobiert, wenn ich jetzt quasi unbedarft bin, ich meine, wir wissen ja, viele Handwerker sind jetzt nicht unbedingt die technisch versiertesten Menschen in Computertätigkeiten. Sie können Ihren Job meist um Längen besser als ein Monitor oder eine Tastatur und eine Maus zu bedienen. Von einem Monitor, was brauche ich jetzt, mich da anzumelden? Also natürlich logischerweise meinem Firmennamen, wahrscheinlich eine E-Mail-Adresse, dann geht es wahrscheinlich schon los. Das heißt, so ein bisschen Informationen rein zufüttern, die erste Runde, wie viel Zeit brauche ich? Eine halbe Stunde, eine ganze Stunde, was muss ich mir nehmen?

Falk Köhler [00:19:51]:

Also halbe Stunde, also ich sage immer, wir haben als Werbemittel, haben wir eigentlich immer die Bauplanungen.de Kaffeetasse. Ich habe ja gar keine herum, ich habe nur, weil wir gesagt haben, wir treffen uns auf ein Bier, habe ich ein Bier hingestellt. Aber die Kaffeelänge, das ist so eigentlich immer so das Synonym dafür, wie lange brauche ich für einen Schritt. Also das Profil ist relativ schnell ausgefüllt, das ist kein großes Thema.

Bei den Referenzen, da denke ich halt noch ein bisschen drüber nach, als derjenige, der es einstellt, was will ich denn da platzieren. Aber vom Prinzip ist es eine Geschichte, wo der Chef von der Baustelle kommen kann und sagt, wir haben bei Müllers die Freianlagen fertiggestellt, ich habe drei Fotos gemacht, schreibt mal drei Worte dazu und gibt mal dem und dem Bescheid. Fertig. Und dann ist das mal nebenher passiert.

Falk Köhler [00:20:34]:

Also, es ist nichts, was dauerhaft Stress verursacht. Und wir haben auch versucht, dass wir also bestimmte Informationsflüsse wirklich auch automatisieren. Also wenn ich einmal mit jemandem vernetzt bin, kriege ich alles, was er postet oder sie postet, automatisch mitgeteilt. Wenn er in den News hereinstellt, dass er einen neuen Mitarbeiter hat, der eine besondere Tätigkeit erfüllen kann oder einen Meisterabschluss hat oder sowas, dann könnte es ja sein, dass das für mich, der schon mit ihm zusammengearbeitet hat, wirklich interessant ist, weil ich das immer bis jetzt mit jemandem gemacht habe.

Na ja, wo es nicht so optimal gelaufen ist. Ich würde es viel lieber mit dem Kollegen machen, mit dem ich eben diese Referenz gemacht habe. Und so erfahre ich das eben. Oder wenn es eben eine neue Referenz gibt, die eingestellt worden ist, erfahre ich das auch.

Falk Köhler [00:21:18]:

Könnte ja sein, ich war dabei und dann drücke ich bloß noch drauf. War dabei und habe das Gewerk XY abgedeckt. Fertig. Also auch diese Zeiteffizienz und das Miteinander, das ist eigentlich so das Thema, was wir damit platzieren.

Sebastian Bourne [00:21:31]:

Es ist halt wichtig, dass wir einfach auch sagen, dass es halt wirklich nicht so der große Zeitaufwand ist. Das ist halt einfach wieder, ich sage bei uns immer, der Einleitungssatz über Angebot, über Rechnung ist das Stückchen Liebe, was ich da investieren muss, halt einfach an der Stelle das Dokument, in dem man mit Angebot oder Rechnung an den Auftraggeber, den Rechnungsempfänger übergebe.

Da stehen natürlich meine ausgeführten Arbeiten drauf und der Preis, der unter Umständen im Vorfeld bekannt war oder dementsprechend verhandelt wurde, der dann halt quasi einfach dort drin steht. Aber der Punkt ist halt eine saubere, schöne Einleitung. Vielen Dank für das Gespräch am soundsovielten, vor Ort bei Ihnen. Was auch immer man da ja schreiben kann, da gibt es sicherlich wesentlich versiertere Menschen als mich. Von daher, wer da so was hat, gerne mal melden hier kurz. Ich bin da immer sehr, sehr unkreativ, was das angeht.

Sebastian Bourne [00:22:15]:

Aber ich glaube schon, dass da wirklich viele Handwerker sich draußen enorm viel Mühe machen, auch einen sauberen Einleitungssatz zu schreiben, eine saubere E-Mail für die Dokumentenübergabe, sprich, wenn das Angebot übermittelt wird, dass dort halt auch ein bisschen emotionale Nähe halt auch irgendwo generiert wird, dass es halt nicht alles nur Copy-and-paste von der Stange aussieht, sondern dass es halt auch wirklich nachher das ist, was es ist. Und das ist halt genau das Gleiche, was du gerade sagst. Wenn ich da mal ein bisschen Mühe gebe und ich poste vielleicht nicht jeden kleinen, jedes kleines Projekt da rein, aber auch das ist ja technisch möglich, ist ja meine Entscheidung, wie du gerade sagtest, dann ist es im Endeffekt auch vom Aufwand her gering.

Und das ist wieder so der Punkt, weswegen ich den Umweg über die Dokumentation gemacht habe, halt auch einfach an der Stelle aufzuzeigen, wenn ihr sowieso schon Bilder dokumentiert für die Projekte und die Baustellen, die ihr ausführt, ist natürlich dieses Bild schon mal da. Dann ist im Endeffekt die Information zur Baustelle auch schon mal grob da. Das heißt, ihr wisst, was ihr euer Gewerk gemacht habt. Das heißt, oder was ihr in dem Moment ausgeführt habt aus eurem Gewerk in Spezifikation. Und damit ist natürlich die Übergabe dieser Informationen aus Software A mit der Information zu euch natürlich recht simpel und dadurch ist es natürlich auch wieder wesentlich kürzer und zeiteffizienter.

Sebastian Bourne [00:23:23]:

Und wenn man es zwei, dreimal gemacht hat, ist es wahrscheinlich irgendwann so eine Sache, so das geht gefühlt bei einer halben Zigarette oder bei einem Halben Kaffee eher so nach dem Motto wahrscheinlich, oder?

Falk Köhler [00:23:32]:

Genau, halben Kaffee. Ne, das ist schon so.

Sebastian Bourne [00:23:36]:

So, jetzt sind wir gerade von dem Thema Dokumentation in Richtung Vorbereitung gekommen. Letzten Endes hast du aber auch gerade angesprochen, dass wir immer wieder das Problem Zeit haben. Wie siehst du denn das Thema gerade aktuell oder was ist deine Erfahrung aus deinen Tätigkeiten letzten Jahren, die Situation mit der Zeit? Ich meine, wie gesagt, Materialknappheit, Teuerungssituation, bestimmte Dinge. Man hört es ja durchaus, dass Unternehmen insolvent gehen. Dadurch bricht natürlich wieder Umsetzungsmasse weg. Dann ist es halt auch so, dass es auf der anderen Seite einfach bestimmte Aufträge, Bauauftragungen gar nicht mehr gibt in der Masse, dass wir halt im Endeffekt weiterbauen können. Wie siehst du dieses ganze Zeitthema?

Falk Köhler [00:24:17]:

Das Zeitthema ist relativ schwierig anzugehen. Das kommt darauf an, von welcher Seite ich es beleuchten will. Wenn ich die reine Bauzeit gehe, dann ist es natürlich schwierig, dort auch wirklich Sicherheit hereinzubringen. Weil ich sage mal, ich bin sowieso kein Freund davon, dass man sich auf der Baustelle mit dummen Briefen belästigt, sondern dass man eher miteinander redet, und zwar auch offen redet und nicht sagt, also ich bin morgen da und dann lasse ich mich drei Wochen nicht sehen. Das ist einfach kein Umgang.

Aber das ist eine menschliche Frage und das ist auch ein Thema, wo man sagt, wie schätze ich den anderen Wert und das ist ganz egal wer. Und das ist natürlich ein Punkt, weil auch dieses ganze Prozedere, was früher vielleicht mal funktioniert hat, man hat dann Behinderungsanzeige und so lauter so ein Kram geschrieben, was allen Haufen Zeit und Geld gekostet hat, wirkt ja gar nicht mehr, weil ich tausend Möglichkeiten habe zu sagen Lieferant kann nicht, der kann nicht, Mitarbeiter krank, vor einem Jahr noch in Quarantäne oder oder oder. Es ist relativ schwer, im Bauablauf zuverlässig zu organisieren.

Falk Köhler [00:25:25]:

Und das hängt wirklich davon ab, dass das miteinander auf der Baustelle gut läuft. Dass man sagt, okay wir wollen, haben aber natürlich auch Grenzen. Wenn das KG-Rohr nicht da ist, dann kann ich das nicht unter die Bodenplatte legen. Ist einfach mal so. Da kann man auch keinem Handwerker einen Vorwurf machen, auch dem Lieferanten nicht. Es ist einfach mal an der Stelle eine dumme Situation. Aber deswegen offen miteinander und ehrlich miteinander umgehen, dann kriegt man zumindest dort ein Stück weit Sicherheit rein. Und alles andere, diese Geschichten machen natürlich auch wieder Nerverei.

Falk Köhler [00:26:00]:

Man dreht die Ehrenrunde beim Lieferanten. Wann kannst du denn nun? Und warum hast du denn noch nicht? Und bin ich denn auf der Tour morgen dabei? Oder oder oder? Und lauter solche Geschichten macht es natürlich schwierig. Deswegen ist es wichtig, dass man die Prozesse, die eigentlich fest sind, wo ich sage, die haben immer einen festen Ablauf, ob das nur die Kalkulation ist, ob das die Auftragserteilung ist, ob das die Abrechnung dabei ist. Wenn ich die optimieren kann, dann habe ich ja wirklich Zugriff drauf.

Also alle die Dinge, die ich in der Hand habe zu optimieren. Das macht natürlich Sinn, weil die unvorhergesehenen Sachen oder die Dinge, die mir passieren, weil irgendjemand was nicht liefern kann, die habe ich sowieso nicht in der Hand. Mit denen muss ich dann umgehen. Möglichst offen, aber ansonsten immer gucken, dass man sagt, wie optimiere ich die Geschichten, wo ich es in der Hand habe, dort auch tatsächlich eine Schraube zu finden, an der ich drehen kann. Und das ist bei uns in dem Bauplanungen.de und das Gleiche.

Falk Köhler [00:26:54]:

Wir versuchen das relativ einfach und schlank zu halten. Dass man sagt, keine Zeit verschwenden, Kaffeelänge und tschüss. Und dann geht es wieder weiter.

Sebastian Bourne [00:27:02]:

Na klar.

Falk Köhler [00:27:02]:

Und dann ruft mit Sicherheit der Nächste an, der sagt „Ich hab da mal ein Problem“.

Sebastian Bourne [00:27:07]:

Na klar. Am Ende des Tages hast du es ja auch gerade schon gesagt. Wenn wir jetzt einfach mal sehen, die Eingangssituation war natürlich wieder auch die Frage nach der Dokumentation, auch nach der Vorbereitung, Bestellwesen und so weiter. Und jetzt kommen wir hinten ran, zum Ende des Podcasts, wieder auf dem Thema Organisation quasi raus, wieder die Möglichkeit, auch auf digitale Tools zurückzugreifen, im Optimalfall oder die Argumentationsgrundlage hiermit zu liefern, warum man digitale Tools nutzen sollte.

Weil es ist halt nachher so, wenn ich den Mitarbeiter aufs Projekt schicke, weil er gestern Nachmittag bei mir im Büro war oder in der Halle war und ich ihm sage, fahr morgen früh da hin. Jetzt erreiche ich den morgens vielleicht nicht, aus welchen Gründen auch immer, oder ich habe einfach nicht angerufen und er meldet von unterwegs, da ist irgendwas und dann muss er wieder ins Büro fahren, um zu gucken, wo soll ich denn hinfahren oder solche Sachen. Telefonate müssen geführt werden und so weiter. Das ist alles tote Zeit. Die könnte man im Umkehrschluss natürlich auch gemeinsam optimieren.

Sebastian Bourne [00:28:01]:

Dann kann der Lieferant zwar liefern, aber die Spedition gerade nicht, weil der LKW nicht da ist, den man dafür braucht, das Material zu liefern. All diese Eventualitäten und Unwägbarkeiten sind ja auch wieder für mich persönlich auch wieder ein Schritt weiter, eine kleine Argumentationsschippe, je nach Gewerk, je nach Intensität dieser Prozesse, dass ich halt sage, ein digitales Tool unterstützt es natürlich. Denn wenn ich natürlich in so einem Smartphone auch mal eine Information einfach kriege, wo dann drin steht, hey, statt da, fahr mal dahin, dann habe ich vielleicht nur einen halben Anfahrtsweg in Form von 20 Minuten Arbeitszeit verschwendet, sage ich mal.

Aber bin ich aufs Projekt gefahren, habe festgestellt, da ist kein Material, fahre die Stunde wieder zurück ins Büro oder ins Lager und sage, hey, ich weiß von nichts, wo soll ich hin und im schlimmsten Fall sitze ich dann erst mal da und warte auf die Information des Chefs, des Bauleiters und trinke in der Zwischenzeit im Büro Kaffee und habe dann zwei Stunden oft herumgesessen und konnte halt auch nicht produktiv sein. Das ist natürlich auch sehr zermürbend für den Mitarbeiter und enttäuschend am Ende des Tages, weil er weiß, dass er eventuell diese Zeit irgendwo auf einem Projekt entweder am gleichen Tag oder nächsten Tagen wieder mehr machen müsste und da wird es mir ja auch weg. Dann gibt er jetzt so diese netten Vorstöße mit vier Tage Woche und all diesen anderen Situationen, die da sicherlich auch irgendwo in den nächsten Jahren nochmal vielleicht Einzug halten werden in dem ein oder anderen Unternehmen.

Also ich glaube schon, dass das immer wieder auch eine Argumentation sein sollte, sich selbst zu überprüfen, wie ausschlaggebend oder wie wichtig oder wie gravierend sind diese Ausfälle oder diese Planungsverzögerung und darum halt auch dann die Entscheidung zu treffen, ein Tool einzuführen, eine Software einzuführen, ein mobiles Gerät den Mitarbeiter an die Hand zu geben, den Mitarbeiter fachlich darauf zu qualifizieren, dieses Gerät auch zu bedienen. Denn nur weil ich ein Smartphone in der Hand habe, mit dem ich telefonieren kann und WhatsApp schreiben kann, bedeutet das nicht, dass ich alle anderen Sachen auch kann.

Sebastian Bourne [00:29:42]:

Und das ist halt für mich auch so ein Thema, wo ich sage, lasst uns einfach gemeinsam sprechen. Und schon sind wir auch wieder im Kreis. Zum Anfang Kommunikation, ob ich halt zwischen Architekt, Handwerker oder Auftraggeber spreche, Bauherr, aber auch im Unternehmen muss ich miteinander sprechen. Und insofern, wie gesagt, lass uns gemeinsam sprechen, lieber Falk.

Komm gerne nochmal zur nächsten Folge dazu, dann suchen wir uns noch mal ein tolles Thema aus und insofern sage ich vielen, vielen Dank für deine Zeit und dass du heute hier einmal Bauplanungen.de vorgestellt hast und im Endeffekt auch mit mir noch mal Werbung gemacht hast, das Ganze zu digitalisieren, auch aus Sicht des Architekten. Vielleicht, wie gesagt, wäre das so das nächste Thema, wo wir vielleicht mal jemanden noch dazu einladen, der mit dir auch das Thema aus der anderen Brille, sage ich mal, noch genauer betrachtet, dass wir jetzt noch mal schauen, wie können wir da vielleicht auch bessere Kommunikationswege schaffen, dass wir halt das, was wir heute auf theoretischer Natur mal kurz angesprochen haben, vielleicht auch noch mal in die ein oder andere Handlungsempfehlung vielleicht vertiefen können.

Falk Köhler [00:30:40]:

Sicher, das gibt es ja auch als praktische Beispiele. Und dann ist das natürlich eine schöne Sache, die man da einfach mal ranziehen kann, dass es eben doch relativ einfach auch sein kann, sich dem Thema zu nähern, ohne dass man da einen großen blauen Elefanten aufblasen muss.

Sebastian Bourne [00:30:54]:

Oder die nette Baubehinderungsanzeige schreiben muss, die man dann auch per Post zustellt und ich mich dann wundere, warum dann das auf der Baustelle keiner ist, weil die Postlaufzeit irgendwie durch Personalmangel oder Streik mal wieder drei oder vier Tage verzögert ist und ich deswegen über nichts informiert bin. Das hatten wir auch in den letzten Monaten. Super, vielen, vielen Dank Falk, dass du hier warst. Ich wünsche dir einen schönen Tag. Liebe Zuschauende, liebe Zuhörende, wir hören uns in der nächsten Folge. Danke für euer Ohr und bis später.

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